Dichterlesung 2025
Beschreibung
„Ich werde jetzt erst mal zwei, bis drei Stunden lesen...“: Da weiß jemand, wie man sich Aufmerksamkeit verschafft.
Zur Dichterlesung mit Ewald Arenz
Als Publikum war man kurzzeitig doch nervös. Wird man aufgerufen? Bekommt man einen Strich, wenn man die Hausaufgabe nicht erledigt hat? Bekam man nicht, man musste sie nicht einmal vorzeigen.
Aber so ganz unberechtigt waren die Gedanken nicht, denn wir hatten dieses Jahr Ewald Arenz zu Gast, Lehrer und Schriftsteller zugleich. So stand unser diesjähriger Autor vormittags noch vor seiner Klasse in Nürnberg und am nächsten Tag zur ersten Stunde wieder, dazwischen gab er bei uns am SGM eine Lesung, die über 500 Menschen besuchten. Das Lehrerleben aufzugeben, ums sich ganz der erfolgreichen und mehrfach ausgezeichneten Schriftstellerei zu widmen, kommt für Ewald Arenz nicht in Frage, und das Schreiben auf der einen Seite sowie das Unterrichten, Vorbereiten und Korrigieren auf der anderen bekommt er gut zusammen und möchte das Leben in diesen beiden Welten auch nicht missen.
Vor der ausverkauften Aula las Ewald Arenz, anders als unsere Gäste der letzten Jahre, im Stehen. Auch las er nicht aus verschiedenen Werken, sondern präsentierte mehrere Abschnitte aus seinem Roman „Der große Sommer“, welcher 2021 erschienen ist und über Wochen auf verschiedenen Bestenlisten zu finden war. So bekam das Publikum zwar keinen breiten Einblick in sein Werk, aber es konnte der Entwicklung und den Erlebnissen der Hauptfigur Frieder folgen. Und so gelang es Arenz, seine Zuhörer und Zuhörerinnen gleich mehrfach neugierig zu machen: Auf seine anderen Werke und auf das Ende des Romans „Der große Sommer“ – wie mag er wohl ausgehen, Frieders Sommer bei seinem strengen Großvater und mit seiner ersten großen Liebe Beate?
Nach der Pause – für Arenz war es eine Signierviertelstunde – beantwortete er offen und ausführlich die Fragen der Schülerinnen und Schüler, wobei er spontan und authentisch reagierte und sich auch Zeit nahm, um persönliche Einblicke in sein Schriftsteller- und Lehrerleben zu geben. Moderiert wurde der Abend von Lena Nagl und Emil Bilow aus der 12. Jahrgangsstufe, die auf der Bühne dem Schriftsteller eine richtige Wohlfühlatmosphäre bereiteten.
Am nächsten Tag schwärmte Ewald Arenz auf seinem Instagram-Kanal über das „großartige Team aus Schülerinnen, Lehrerinnen, Schüler und Lehrern“ und die Lesung, die „professioneller, liebenswürdiger und erfolgreicher“ nicht hätte sein können.
Er darf gerne wiederkommen.
Sabina Wipfler